16.12.2015

Jahresrückblick: Es geht voran im KQL

Ein erlebnisreiches Jahr im Kreativ.Quartier Lohberg: von der Triennale-Inszenierung „Accatone“ über die Auszeichnung als vorbildliches öffentliches Bauprojekt bis zur Eröffnung der „Ober-Lohberg-Allee“ als Anschluss zur A 3: Die Entwicklung zum CO2-neutralen Quartier schreitet konsequent voran.


Zum Jahresende blicken wir auf die wichtigsten Ereignisse in 2015 zurück. Das KQL hat sein Erscheinungsbild stark verändert: Der Bergpark steht den Anwohnern als attraktives Naherholungsgebiet zur Verfügung, der Lohberg Corso – die zentrale Achse im KQL - wurde eröffnet, ebenso die Ober-Lohberg-Allee als direkte Anbindung zur A 3. In einem europaweiten Wettbewerb wurde der Bergpark als vorbildliches öffentliches Bauprojekt ausgezeichnet. Für die Gartenstadt wird ein Sanierungskonzept entwickelt, um sich dem Ziel des CO2-neutralen Quartier zu nähern. Kulturelle Highlights waren die Triennale-Eröffnung in der Kohlenmischhalle, die Eröffnung der „Choreografie einer Landschaft“ und das Projekt „Transformationen“, in dem die KQL-Künstler*innen Stadtteil und Kreativ.Quartier erfolgreich einander näher brachten.


Der Reihe nach:

 

Januar
Ihr vielfältiges Programm für 2015 stellt Stadtplanerin und Gästeführerin Anja Sommer vor. Am Jahresende wird sich zeigen, dass erneut die meisten Führungen ausgebucht waren. Die Teilnehmenden lernten viel über die historische Architektur auf dem Zechengelände und in der Gartenstadt, den Landschaftsraum Zeche mit ihrer speziellen Flora und Fauna und über „Neue Kunst und alte Arbeitswelten“ mit spannenden Zeitzeugen. 2016 geht’s weiter!


Februar
Winterpause im KQL, deshalb hier zwei Hinweise: Erstens auf das sehenswerte DIZeum in der Gartenstadt. Das „Dokumentations- und Informationszentrum Ledigenheime im Ruhrbergbau“ lädt jeweils sonntags zu einem Besuch ein. Das kleine Museum ist mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Ehemalige Bergleute bauten darin einen historischen Türstock nach. Und zweitens auf das abwechslungsreiche Kulturprogramm im Ledigenheim mit vielen lokalen, regionalen und internationalen Gästen.


März
Die im KQL aktiven Künstler*innen starten ihr Jahresprogramm mit dem ersten OPEN HOUSE im Zeichen des Internationalen Frauentages. In ihren Ateliers präsentieren sie Malerei, Fotos, Performance, Gesang und Erzählungen. Bisher gab es mehr als 30 open houses; das letzte in 2015 am Nikolaustag.
Die Akteure des Kunstprojekts „Parkwerk - lokale Reisen ins Blaue“ suchen Bürger*innen aus Lohberg, die Stadtteilführer werden möchten. Gästeführerin Anja Sommer bildet sie in den nächsten Monaten aus.


April
Internationale und hiesige Experten diskutieren im Ledigenheim Lohberg über die Weiterentwicklung des Kreativ.Quartiers. Anlass ist der fortschreitende Entwicklungsprozess in Verbindung mit der neuen EU-Förderperiode und die Fortschreibung des Integrierten Handlungskonzeptes für den Stadtteil Lohberg. Unter den Aspekten Stadtentwicklung, Freiraum, Ökonomie, Soziales und Bildung werden zentrale Aussagen für das neue Leitbild erarbeitet. Als eine zentrale Aufgabe steht die Erweiterung auf ganz Lohberg an – Stichworte Bildung und Integration. Ein Debattenort mit Bürgern ergänzt die Leitbild-Werkstatt.


Mai
Rund 120 interessierte Bauherren informieren sich im Ledigenheim Lohberg über die neue Wohnsiedlung im Kreativ.Quartier Lohberg. RAG Montan Immobilien und die Stadt Dinslaken stellen ihnen den aktuellen Stand der Planung vor. Sie präsentieren unter anderem Informationen über die Vielfalt der Bebauungsmöglichkeiten sowie über Grundstückszuschnitte, Größen und Quadratmeterpreise. Diese liegen für die Baugrundstücke für den Geschosswohnungsbau bei 240 €/qm und für Eigenheimgrundstücke bei 250 €/qm.
Zu dem stellen drei Wohnbauträger ihre Produkte vor, die auf Teilflächen des Wohnquartiers realisiert werden können. Im Anschluss besichtigen zahlreiche Interessenten die Baustelle vor Ort und lassen sich dabei u.a. über den Baugrund und die Grundstückszuschnitte informieren.

Zum Debattenort 10 kommen rund 60 interessierte Bürger*innen ins Ledigenheim. Nach der Begrüßung durch Dinslakens Bürgermeister Dr. Michael Heidinger informieren Experten der Stadtwerke Dinslaken GmbH, der Mingas-Power GmbH, Essen, der Enercon GmbH, Aurich, und der RAG Montan Immobilien über die Nutzung von Wind, Biomasse, Grubengas und Sonnenkraft auf dem Standort Lohberg. Nach der Vorstellung des Energiekonzeptes stellen sich die Experten der Diskussion.
Die Entwicklung Dinslaken-Lohbergs zum C02-neutralen Plusenergiestandort geht in den kommenden Monaten mit dem Bau der Windkraftanlage auf der Halde Lohberg Nord in die entscheidende Phase. Das neue Quartier soll zukünftig so weit als möglich durch Strom aus regenerativen Energien versorgt werden. Bauherrin für die Windenergieanlage ist die Windkraft Lohberg GmbH, eine gemeinsame Gesellschaft von RAG Montan Immobilien, der Mingas Power und der Stadtwerke Dinslaken.

 

Juni
Bei der Sonderführung „Neue Kunst und alte Arbeitswelten in historischen Gebäuden“ steht das Fördergerüst von Schacht 2 im Mittelpunkt. Der ehemalige Bergmann Hermann Dolar, Vorsitzender des Knappenvereins „Glück auf Lohberg“, zieht die Gäste in seinen Bann. Er hat 40 Jahre lang auf Lohberg gearbeitet.
Die Eröffnung des Projekts „Choreografie einer Landschaft“ wird mit einem kleinen Fest gefeiert, zu dem viele Besucher*innen in den Bergpark kommen. Die beiden skulpturalen Kunstwerke, der Hase von Thomas Schütte und das Kohlestück von Jakob Kolding, sind von nun an jederzeit im Bergpark zu betrachten. Die beiden partizipativen Projekte laufen weiter: das Parkwerk im Wasserturm und das Kraftwerk.


Juli
Der 25 Meter breite, als Fuß- und Radweg ausgebaute Lohberg Corso wird nach 18 Monaten Bauzeit im Rahmen der NRW-Radtour 2015 eröffnet. Rund 1.000 Radfahrer*innen befahren den Weg als erste. Der Lohberg Corso ist die zentrale Nord-Süd-Verbindung im Kreativ.Quartier. Er führt entlang der Feuer- und Rettungswache und den zukünftigen Gewerbeflächen im Süden vorbei an den denkmalgeschützten Bestandsgebäuden und dem Förderturm im Zentralcluster bis zum Bergpark und weiter durch das neue Wohngebiet im Norden. Mittelfristig wird er zusammen mit der Zechenbahntrasse die Verbindung schaffen zwischen den Radrouten der Region Ruhr und des Niederrheins.
Das überarbeitete Leitbild für das KQL wird veröffentlicht (siehe April).

 

August
Ein kulturelles Ereignis, das überregionale bis internationale Beachtung findet: Die Ruhr-Triennale feiert mit Johan Simons Inszenierung von Pasolinis „Accattone“ Premiere in der gigantischen Kulisse der erstmals bespielten Kohlenmischhalle. Der Standort KQL beweist eindrucksvoll sein Potential, Gäste aus nah und fern reisen an. Die Lohberger Anwohner können Proben und Vorstellungen zum Sonderpreis besuchen.


September
Die Stiftung „Lebendige Stadt“ zeichnet in Berlin in einem europaweiten Wettbewerb den Bergpark als vorbildliches öffentliches Bauprojekt aus. Dabei standen die budget- und termingerechte Realisierung sowie ein transparenter Planungs- und Entwicklungsprozess mit umfänglicher Bürgerbeteiligung im Vordergrund. 129 Bewerbungen aus dem In- und Ausland wurden eingereicht.
Eine Machbarkeitsstudie zur Nachnutzung der Haldenlandschaft wird bis Ende des Jahres erstellt. Eine Teilnahme an einem Fördermittelaufruf zur Grünen Infrastruktur für Anfang 2016 wird vorbereitet. Es geht dabei vor allem um die Nutzung der Halden für die Naherholung, den Tourismus und die Energiewirtschaft mittels Biomasse.


Oktober
Im Rahmen einer Ausschreibung erhält die InnovationCity Management GmbH den Zuschlag, um das innovative Energiekonzept „CO2-neutrales Stadtquartier Dinslaken-Lohberg" zu konkretisieren. Dafür stehen Fördermittel der KfW zur Verfügung und die Stadt Dinslaken steuert Eigenmittel bei. So lässt sich dem ehrgeizigen Ziel in Lohberg ein gutes Stück näher kommen. Bei einer konsequenten Sanierung der Altbauten wird es möglich sein, das KQL und den Stadtteil zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu versorgen. Die „InnovationCity Ruhr“ ist ein wegweisendes Projekt für den klimagerechten Stadtumbau im Revier, veranlasst vom Initiativkreis Ruhr: Industriell geprägte Stadtquartiere sollen umfassend energetisch saniert werden, die CO2-Emissionen sollen um 50 Prozent sinken, die Lebensqualität steigen. Aus der Arbeit in der Modellstadt Bottrop hat sich die Innovation City Management GmbH entwickelt.
Im Rahmen des gemeinsamen Projektes „Bienen in der Stadt“ errichten die RAG Montan Immobilien und die NABU-Regionalstelle Ruhrgebiet gemeinsam mit dem Essener gemeinnützigen Verein Tor 23 ein Wildbienenhotel im Kreativ.Quartier Lohberg. Die Kooperationspartner siedeln dort außerdem Imker mit ihren Bienenstöcken an und weiten damit das Projekt „Bienennetzwerk Ruhr“ aus, das Imker und Flächeneigentümer zusammenbringt.
Transformation Lohberg 2015″: Mehr als 20 Künstler*innen schaffen mit ihren Aktionen – Land Art, Kunst im öffentlichen Raum, Upcycling, Mitmachprojekte, Musik, Ausstellungen, Workshops, szenische Stadtteilführungen - originelle Verbindungen zwischen KQL und Gartenstadt. Die Lohberger und viele Besucher staunten, stellten Fragen und wirkten aktiv mit.


November
Die RAG Montan Immobilien GmbH stellt den Baugrund im Wohncluster her und die Erschließung wird nun gebaut. Erste Verkäufe von Grundstücken sind nunmehr erfolgt. Der Bauträger Traumhaus wird auf rund 9.250 Quadratmetern Fläche 40 Doppel- und Reihenhäuser schlüsselfertig zum Erwerb anbieten. Drei private Bauherrenhaben ebenfalls ein Grundstück gekauft. Weitere Gespräche unter anderem mit weiteren Bauträgern laufen. Einzelne Grundstücke sind noch zu noch erwerben.
Die Umsetzung des Konzepts für ein CO2-neutrales Quartier geht voran: Es beinhaltet vor allem den Bau von Niedrigenergiehäusern im neuen Wohnquartier und die Etablierung dieser Energiestandards in der historischen Gartenstadt, um das Zusammenwachsen von KQL und Stadtteil und das Umgestalten der Haldenlandschaft zu einem zusammenhängenden Erholungsraum.


Dezember
Zwei Stadtteile wachsen zusammen: Bürgermeister Michael Heidinger lädt alle Anwohner und Interessierte zum offiziellen Festakt ein, der den Auftakt dafür bildet. Am Kreisverkehr eröffnet er die „Ober-Lohberg-Allee“ für den öffentlichen Verkehr. Mit dieser besteht in Zukunft eine direkte Verbindung von Lohberg und den angrenzenden Stadtteilen zur Autobahn A3 und damit an das überregionale Verkehrsnetz. Der Standort KQL erfährt hierdurch eine erhebliche Aufwertung und wird für potentielle Investoren umso interessanter.