Choreografie einer Landschaft
Das Konzept:
Kunst, die Identifikation stiftet
Das Konzept "Choreografie einer Landschaft" strebt an, die Fragmente der zergliederten Landschaft in Lohberg wieder miteinander zu verknüpfen und so als Gesamtheit erlebbar zu machen. In einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Umfeld des Parks sind künstlerische Arbeiten entstanden, die ihr Umfeld reinterpretieren und in den Park hinein spiegeln.
Während Thomas Schütte und Jakob Kolding Skulpturen geschaffen haben, die im Kontext des postindustriellen Erbes und der neu entstehenden Landschaft stehen, haben die Teams um Jeanne van Heeswijk und Köbberling/Kaltwasser kollaborative Prozesse angestoßen: Ihre Kunstwerke sind gemeinsam mit Anwohner*innen – mit Menschen unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Generationen – entstanden und schreiben sich noch weiter fort. Sie sind Zeichen eines lebendigen Miteinanders und gegenwärtigen Erlebens.
Weitere Aktivitäten
Thomas Schüttes plastische Arbeit „Hase“ beschäftigt die Betrachter*innen nicht nur aufgrund ihrer Größe und ihres exklusiven Standorts im Kohlerundeindicker. Je nach Betrachterstandpunkt verändert sie ihre Gestalt, wirkt einmal diabolisch, ein anderes Mal spielerisch. Jakob Koldings Bronze in Form eines Kohlestücks, die er wie zufällig vergessen unter einer Bank im Park platzierte, setzt Erzählungen in Gang. Auf der Suche nach dem Standort kommen die Besucher*innen des Parks miteinander ins Gespräch. Am Wasserturm bietet der Verein Parkwerk verschiedene Aktivitäten an und lädt zu Veranstaltungen ein. Als markanter "Leuchtturm" wird der Wasserturm gerne als Treffpunkt der vielen Führungen über das ehemalige Zechengelände genutzt. Martin Kaltwasser wird Lohberg weiterhin verbunden bleiben und sich zusammen mit lokalen und auswärtigen Mitstreiter*innen sowie internationalen Pedalkraftexpert*innen für die Weiterentwicklung des Kraftwerks Lohberg tatkräftig engagieren.
Kleine Historie der Choreografie
"Mit der Eröffnung […] geht die 'Choreographie einer Landschaft' von der Entwicklung von Kunst in die Phase der Beziehung zwischen den Besuchern und denen, die die Projekte fortführen, über." So beschreibt die WAZ es treffend. Nach vielen Monaten harter Arbeit und intensiver künstlerischer Auseinandersetzung wurde das Kunstprojekt im Rahmen eines fröhlichen Fests bei strahlendem Sonnenschein eröffnet. Im Wasserturm öffnete das Café seine Türen. Stadtteilrundgänge starteten am Wahrzeichen, auf dem See konnten Besucher auf einer schwimmenden Terrasse relaxen. Im Kraftwerk Lohberg traten Kunst- und Sportinteressierte in die Pedalen, um Strom zu erzeugen. Entdeckergruppen machten sich auf die Suche nach der Skulptur von Jakob Kolding – einer kleinen Bronze in Form eines Kohlestücks. Viele staunende Blicke erntete der "Hase" von Thomas Schütte.
Presse mit überregionaler Resonanz
Juni 2015 – Pressepreview kurz vor der Eröffnung der "Choreografie einer Landschaft". Thomas Termath, Geschäftsbereichsleiter Kultur der Stadt Dinslaken und Ruth Reuter, Stadtentwicklung und Bauleitplanung der Stadt Dinslaken erläuterten unter dem Titel „Landschaft neu gestalten – Kunst für den Bergpark in Lohberg“ die Motivation der Stadt, den Bergpark durch Künstlerinnen und Künstler gestalten zu lassen. Bernd Lohse vom Projektpartner RAG Montan Immobilien erläuterte das Projekt mit dem Leitsatz: „Was bleibt, ist die Zukunft – Umwandlung des ehemaligen Bergwerks Lohberg in einen Standort für Kreativität und Innovation“.
Markus Ambach, Kurator, weitete den Blick der Pressevertreter auf die künstlerische Konzeption: „Choreografie einer Landschaft: Wie Kunst neue Perspektiven schafft – Die Werke von Thomas Schütte, Jakob Kolding, Jeanne van Heeswijk und Team sowie Martin Kaltwasser und Folke Köbberling“.
NRW-Innenminister Ralf Jäger im Gespräch mit Künstler*innen
Mai 2015 – Auf seiner "Komm'Tour" durch neun Gemeinden am Niederrhein machte Innenminister Ralf Jäger auch im Bergpark in Dinslaken-Lohberg Station und kam mit den dort im Rahmen des Projekts "Choreografie einer Landschaft" aktiven Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch. Martin Kaltwasser lud den Minister auf die Baustelle vom Kraftwerk ein. Britt Jürgensen vom Kunstprojekt Parkwerk erläuterte die zukünftige Nutzung des Wasserturms. Der Minister war unter dem Motto „NRW vor Ort begegnen“ mit dem Rad unterwegs, traf Vertreter*innen aus Rat und Verwaltung und schaute sich Projekte an, die durch bürgerschaftliches Engagement entstanden sind.
Die Route der "Komm'Tour" führte in jenem Jahr über Rheinberg, Dinslaken, Hünxe, Schermbeck, Wesel, Xanten und Kalkar bis nach Bedburg-Hau.
Künstlergespräch mit Jakob Kolding
April 2015 – Der dänische Künstler Jakob Kolding besucht den Bergpark in Dinslaken-Lohberg, um den Standort für seine Arbeit im Rahmen des Projekts „Choreografie einer Landschaft“ auszuwählen. Bei seiner Skulptur handelt es sich um eine kleine Bronze in Form eines Kohlestücks. Gemeinsam mit Kurator Markus Ambach hat er während eines Parkrundgangs einen geeigneten Ort für seine Skulptur im Bergpark gesucht – und gefunden.
Unter einer Bank, von der aus die Besucher über den See auch die weiteren Kunstwerke im Blick haben, will er die Bronze platzieren. Das Kunstwerk durfte schon einmal kurz „Probe liegen“, bevor es später fest im Boden verankert und montiert wurde.
Kraftwerk Lohberg feiert Richtfest
März 2015: Das "Kraftwerk Lohberg" hat inzwischen Gestalt angenommen und kann Richtfest feiern. Martin Kaltwasser hat die Tragkonstruktion des Kraftwerks Lohberg mit Hilfe von Zimmereiauszubildenden des Berufskollegs Dinslaken und Jugendlichen aus dem Streetwork-Projekt SOS errichtet. Lohberger Bürger*innen spendeten ihre Arbeitskraft und ihr Know-how, andere steuerten weiter Baumaterialien bei. Martin Kaltwasser arbeitet mit einem Bauteam, das aus Profis und Laien besteht.
Das Projekt ermöglicht es so auch Menschen, die bisher wenige Berührungspunkte mit künstlerischen Prozessen hatten, beim "Mitmachen" zu lernen.
Tag der offenen Tür bei "Parkwerk"
März 2015 – Anwohner*innen, Künstler*innen und Studierende präsentieren anhand von Modellen ihre Ideen der Öffentlichkeit. Drei Orte des Parks rückten sie dabei in den Fokus: den ehemaligen Wasserturm der Zeche Lohberg, einen oberhalb des Geländes liegenden Klärteich – das Kaiserbecken – und den neu angelegten „Lohberger Weiher“. Der Wasserturm soll nach Wunsch der Künstlergruppe zum Café mit Besucher-Infopoint umgebaut werden. Dabei sprechen die Entwürfe eine modern anmutende Formensprache, die dennoch Bezug auf die Historie des Bauwerks nimmt.
Eine Sonnenterrasse, die auch als Bühne für Veranstaltungen dienen kann, ist zum Weiher ausgerichtet. Ein verglaster Kubus, der Richtung Bergarbeitersiedlung Lohberg weist, bildet den Loungebereich des Cafés.
Parkwerk – Ausbildung von Stadtteilführer*innen
Die Akteure des Kunstprojekts "Parkwerk – lokale Reisen ins Blaue“ beginnen, Menschen aus Lohberg zu Stadtteilführer*innen auszubilden. Sie lernen, wie man eine Führung durch Lohberg unterhaltsam und interessant gestaltet. Die Schulungen leitet Stadtplanerin Anja Sommer, deren kurzweilige Stadtteilführungen schon seit Jahren ständig ausgebucht sind. Gemeinsam mit der Theater-Künstlerin Britt Jürgensen bietet sie ein Workshop-Programm an, das umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt. Auch persönliche Fähigkeiten wie Mimik und Gestik werden geschult. Die zukünftigen Gästeführer*innen lernen zudem verschiedene Erzähl-Stile kennen und erfahren, wie sie eine spannende Dramaturgie für eine Erzählung aufbauen können.
Anja Sommer und Britt Jürgensen vermitteln den Teilnehmer*innen, wie sie eigene Geschichten und Interessen mit dem Profil des Stadtteils ansprechend verknüpfen können.
Der Bergpark wird eröffnet
Oktober 2014 – Der Bergpark in Dinslaken-Lohberg wird eröffnet. Martin Kaltwasser und sein Team legen den Grundstein für das "Kraftwerk Lohberg". Die Besucher*innen der Eröffnung können nicht nur um den Weiher spazieren und erleben, wie sich das Gelände in eine attraktive Grünfläche verwandelt hat.
Ein Bühnenprogramm mit Musik sorgt für stimmungsvolle Untermalung und an Speisen- und Getränkeständen, die verschiedene Lohberger Vereine organisieren, können sich die Teilnehmer*innen stärken. Alle Interessierten haben außerdem die Möglichkeit, in Workshops mehr über die Kunstwerke "Parkwerk – lokale Reisen ins Blaue" und "Kraftwerk Lohberg" zu erfahren.