Kunstwerk Roter Hase vor Panorama

Hase

Thomas Schütte

Das Gesamtwerk des Düsseldorfer Künstlers Thomas Schütte ist von unterschiedlichen Themen und vielfältigen Ausdrucksformen geprägt. Dreimal nahm Schütte an der documenta in Kassel teil. 2005 wurde er als bester Künstler mit dem Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig ausgezeichnet.

Im Rahmen des Kunstprojekts „Choreografie einer Landschaft“ platziert Schütte eine vier Meter hohe Skulptur auf dem Kohlerundeindicker im Bergpark. Schüttes monumentale Arbeit „Hase“ erhält eine leuchtend rote Hochglanzlackierung. Die plastische Arbeit, die gleich einer „drop sculpture“ wie aus dem Hut gezogen auf dem Mittelpodest des ehemaligen Kohlerundeindickers auftaucht, bringt unvermittelt das Neue in die industrielle Vergangenheit des Ortes. Scheinbar ohne in Beziehung zu Ort, Zeit oder sozialem Kontext zu stehen, nimmt das Werk – im Umfeld der Bauten, die noch von der industriellen Vergangenheit des Ortes zeugen – dennoch eine kontextbezogene Aussage vor. Denn vor dem Hintergrund der Frage, wo sich angesichts der hier schwer lastenden Geschichte eine offene Zukunft für diesen Ort und vor allem seine jungen Bewohner*innen erfinden lässt, setzt die Arbeit ein ebenso leichtes wie freches, herausforderndes wie spielerisches, aktuelles wie profundes Zeichen. Gleich dem Werk eines Kindes, das sich – angesichts seiner schillernden Form und Lackierung – in das Gewand der Jugendkultur hüllt und zu bedrohlicher Größe skaliert auch das Monströse aktueller Game-Charaktere annimmt, vermag es, das absolut Neue in diesen verbrauchten Raum zu zaubern und ihm eine neue Perspektive zu geben.

Die Skulptur „Hase“ von Thomas Schütte wurde im Herbst 2014 auf dem Gelände des Bergparks installiert.