29.05.2013

Idee trifft Markt II

„Selbermachen ist King!“ IDEE TRIFFT MARKT im Kreativ.Quartier Lohberg: Interdisziplinäre Kooperation war das zentrale Thema der lebhaften und erfolgreichen Veranstaltung im Ledigenheim.


Was macht ein Netzwerk in der Kreativwirtschaft aus? Diese Frage warf die EntwicklungsAgentur Wirtschaft des Kreises Wesel bei der zweiten Veranstaltung IDEE TRIFFT MARKT im Kreativ.Quartier Lohberg (KQL) in die Runde der Kreativunternehmer.

 

Das Stichwort „Interdisziplinarität“, also die fachbereichsübergreifende Kooperation, spielte dabei eine entscheidende Rolle und wurde beim Treffen im Ledigenheim Lohberg zum zentralen Thema: Rund 50 Teilnehmer, darunter Handwerker, Kreativunternehmer und Künstler sowie Unterstützer der Kultur- und Kreativwirtschaft lernten sich gegenseitig in lockerer Atmosphäre kennen. Mit den Projektleitern des Wandlungsprozesses der ehemaligen Zeche in ein Kreativquartier Ruth Reuter, Stadt Dinslaken, und Bernd Lohse, RAG Montan Immobilien, tauschten sie Informationen und Ideen aus.

 

Eine dieser Ideen war die Einrichtung einer „Begegnungsstätte Handwerk“, die Kreative und Handwerker aus verschiedenen Bereichen verbinden und Anlaufstelle für Jugendliche zur Berufsorientierung werden könnte. Ein weiterer Plan bestand darin, eine gemeinsame Kunstaktion zum UNESCO-Welttag der Kulturellen Vielfalt im Mai 2013 in einem Leerstand in Lohberg auszurichten.

 

„Selbermachen ist King!“ stellte Ateliers Stark / kitev als Motto des Abends vor. Die Künstler Agnieszka Wnuczak und Christoph Stark aus Berlin/Oberhausen restaurieren und betreiben aktuell den Oberhausener Bahnhofsturm, der wie das Dortmunder U durch Lichtsignale Botschaften ins Stadtzentrum streut. Der Unterschied: Hier können Anwohner und Kreative selbst ihre Ideen und Botschaften einbringen. Das Künstlerduo stellte verschiedene Projekte vor, die Mut machten, auch größere Projekte eigenständig anzugehen.

 

Anschließend kamen die Teilnehmer in einem Mix aus Messe und Café zusammen und informierten sich beispielsweise bei Heiko Salmon, Unperfekthaus Essen, wie sich mithilfe von Crowdfunding Vorhaben finanziell realisieren lassen, insbesondere durch den Contest „500 Euro in den Pott“. Ein weiteres Thema war, welche Veranstaltungen und Mitmachmöglichkeiten für Künstler und Kreativunternehmer der neu gegründete Verein „Kreative im Quartier Lohberg“ bietet.

 

Auch verschiedene (über)regionale Ansprechpartner waren im Ledigenheim zugegen, um die kreativwirtschaftlichen Netzwerke und Experten in NRW in Lohberg zusammen zu bringen: der Ansprechpartner NRW des Kompetenzzentrums für Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes Oliver Wittmann sowie die Kreativwirtschaftsbeauftragte der Wirtschaftsförderung metropoleruhr Tanja Kohnen informierten über Förderprogramme und Veranstaltungen für die Kreativunternehmen. Vertreter der Stadt Dinslaken, der RAG Montan Immobilien und der Stiftung Ledigenheim Lohberg gaben Auskunft über standortbezogene Fragen: Welche Raumangebote gibt es? Welche Unterstützung bekommen Unternehmer am Standort Kreativ.Quartier Lohberg?

 

Das KQL-Standortmanagement – das Büro für Möglichkeitsräume – hatte die Veranstaltung organisiert und zog auf Grund der regen, überlokalen Teilnahme und der produktiven Gespräche ein positives Fazit. „Unterschiedliche Akteure der Kreativwirtschaft im Ruhrgebiet haben sich heute kennengelernt. Ich gehe davon aus, dass sie sich zukünftig austauschen, gemeinsame Projekte initiieren oder nach Unterstützungsmöglichkeiten fragen werden“, meinte Svenja Noltemeyer. „Wir werden dieses Format auf jeden Fall weiterführen, damit sich irgendwann alle kennen, die sich kennen sollten.“