Umbau des Verwaltungsgebäudes zum Pflegezentrum kann beginnen
Es geht los! 15 Jahre nach der Zechenschließung kehrt neues Leben in das ehemalige Verwaltungsgebäude ein. Nachdem alle Förderzusagen vorliegen, können Sanierung und Umbau starten. 2021 soll hier auf drei Etagen das „Zentrum zur Potenzialentwickung Pflege“ der Caritas eröffnen – ein Meilenstein für das KQL.
Derzeit finden Vorbereitungsmaßnahmen zur weiteren Untersuchung des Gebäudes statt: Die Standsicherheit des denkmalgeschützten Gebäudes wird geprüft. Wegen der Statik blieb ein Teil der alten Waschkaue stehen. Die Wellblechwände zur Kaue wurden in der letzten Woche abgerissen, an ihre Stelle soll eine Fassade mit großen Fenstern rücken. An der Decke der Kaue hingen noch Hunderte Kauenkörbe, die nun eingelagert werden. Hinter der Kaue ist ein Garten geplant, außerdem Kunstwerke mit einem Bezug zum Bergbau.
Lohn- und Lichthalle wird Begegnungsort
Aufgrund des Denkmalschutzes werden die historischen gefliesten Böden zum Teil erhalten, ebenso das Geländer in der oberen Etage der Lohn- und Lichthalle. Sie soll künftig als Begegnungsort dienen. Diese Aufgabe kam ihr bereits vor über 100 Jahren zu: Vor dem Bau der katholischen Kirche feierten die Lohberger*innen ihre Gottesdienste in der Halle. Die Bausubstanz des Verwaltungsgebäudes sei stabil, erklärt Michael van Meerbeck vom Caritasverband. Leitungen müssen allerdings auf den Wänden verlegt werden.
Inklusionsbetrieb für Hotel und Gastronomie
Seminarräume, Gruppenräume und Mensa der künftigen Pflegeschule sollen hier entstehen. In den oberen Etagen sollen mehr als 30 Hotelzimmer Platz für Seminarteilnehmer*innen bieten. Ein Inklusionsbetrieb wird den Hotel- und Gastronomiebereich bewirtschaften.
Pflegekonzepte für die Zukunft entwickeln
Im Potenzialentwicklungszentrum Pflege, das die Caritas als „Leuchtturmprojekt“ einstuft, soll neben der Ausbildung des dringend benötigten Pflegenachwuchses die Pflege unterstützt und fortentwickelt werden: Wissenschaftliche Expert*innen und Pflegekräfte sollen Pflegekonzepte für die Zukunft entwickeln. Pflegende, Therapeuten und Sozialarbeiter*innen tauschen sich dann laut Konzept mit Angehörigen, Pflegebedürftigen und Patient*innen aus, sowie mit Politik, Forschung und Industrie.
Sehr gute Nachricht für Lohberg
Das heißt: Alle Fachrichtungen und Betroffene, die mit Pflege in Theorie und Praxis zu tun haben, können in dem früheren Zechengebäude zusammenkommen. In Lohberg, einst ein bedeutender Bergbaustandort, wird voraussichtlich ab 2021 über die Zukunft einer entscheidenden Branche mitentschieden. Hunderte von Menschen werden im Pflegezentrum ein- und ausgehen: eine sehr gute Nachricht auch für Geschäftsleute und Gastronomen in Lohberg. Glückauf!
Text. Gudrun Heyder
INFO
Die Stadt Dinslaken fördert die Herrichtung der Gebäudehülle mit einem Eigenanteil von 480.000 Euro. Das Land, der Bund und die Stiftung Wohlfahrtspflege fördern das Projekt mit mehr als drei Millionen Euro. Die Gesamtkosten werden sich auf etwa 4,4 Millionen Euro belaufen. Die Caritas hatte 2018 das ehemalige Verwaltungsgebäude der Zeche von der RAG Montan Immobilien GmbH gekauft. Ursprünglich war der Start des Pflegezentrums schon für 2019, dann für 2020 angedacht.