„Das ist eine Aufgabe“: Die ZeLoh hat eröffnet
Geschafft! Das Ehepaar Magedanz und sein Team empfangen seit dem zweiten Adventswochenende ihre Gäste unter dem Förderturm am „Energiering 9“. Geöffnet ist vorerst von freitags bis sonntags.
Von außen ist die „ZeLoh“, benannt nach der Zeche Lohberg, ein eher schlichtes Rechteck. Von innen: ein großer, bis zu 6,50 Meter hoher, Licht durchfluteter Raum mit wohltuender Atmosphäre, barrierefrei inklusive WC. Helle Holztische, dunkle Polsterstühle, neben der Theke eine Backsteinwand, ein Olivenbaum in der Mitte, begrünte und schalldämmende Wandelemente sollen noch folgen. Akzente aus Fundstücken vom Baugelände sind geschickt gesetzt, wie etwa die hübschen bunten Kauenkacheln in den Toiletten.
Objekte von der früheren Zeche
„Während der Bauarbeiten haben wir außer Kellermauern auch schöne Objekte von der früheren Zeche gefunden“, erzählt Inhaber Andreas Magedanz. Diese schmücken nun den Gastraum und das Außengelände. Innen ist am Eröffnungstag fast alles komplett (einen Telefonanschluss fänden die Gastronomen noch gut…), die Außenterrasse besteht bisher aus einer Kiesfläche und Pflänzchen zur Begrenzung.
Ein Ort der Entspannung
Macht nichts, ist ja Winter. Das ZeLoh hat eine warme Ausstrahlung, die Tische stehen großzügig, nicht eng. „Die Gäste sollen sich wohlfühlen und entspannen“, wünschen sich Andreas und Ute Magedanz. „Habt Ihr WLAN?“ fragte ein verfrühter Gast hektisch. „Kommt noch“, versprach der Hausherr. Er stellt sich aber eher Genießer als seine Gäste vor, weniger Tablet-Freaks. „Einige ehemalige Bergleute waren schon hier und haben sich daran erinnert, wie es früher unter dem Förderturm war“, freut sich Andreas Magedanz.
1a-Lage an der Landmarke
Die Lage der ZeLoh findet er „1a“, und dem kann man nur zustimmen. Der Förderturm ist eine Landmarke in Dinslaken und bietet im Ensemble mit den anderen historischen Gebäuden eine einmalige Kulisse. Diese wollen die Magedanz’ auch für Hochzeitsevents nutzen. Freund*innen der Industrieromantik können hier „Heiraten unter dem Förderturm“.
Eröffnung vor der Eröffnung
Die offizielle Eröffnung der ZeLoh war zwar am Sonntag, 8. Dezember, aber beim Probelauf des Gastro-Teams am Freitag zuvor drückten schon einige Neugierige ihre Nasen gegen die Fenster. Sie durften reinkommen und wurden bewirtet. Am Samstag folgte die erste geschlossene Gesellschaft. Diese hatte schon vor Monaten gebucht, also musste die ZeLoh am zweiten Adventswochenende eröffnen. Und das hat nach nur vier Monaten Bauzeit auch funktioniert.
Mitarbeitende aus Lohberg
Das ZeLoh-Team steht, einige Mitarbeitende stammen aus Lohberg. Auch zukünftige Auszubildende dürfen gerne aus dem Stadtteil sein. „Aber eins nach dem anderen, erstmal müssen wir hier ankommen“, erklärt Magedanz. Kontakte zur Freilicht AG in der Zechenwerkstatt, einem nahen Hotel und weiteren Nachbarn sind bereits geknüpft.
Gemüse vom örtlichen Händler
Das Gastronomenpaar versteht sich als Netzwerker, gute Beziehungen im Stadtteil sind ihnen wichtig. So könnten etwa Lohberger Jugendliche Hilfstätigkeiten rund um die ZeLoh ausführen, stellen sie sich vor. „Das Rindfleisch kaufen wir ebenso in Lohberg wie Obst und Gemüse“, berichtet der ZeLoh-Chef. „Das ist hier nicht nur ein Restaurant, sondern eine Aufgabe!“
Brunch, Barbecue, Kaffee und Kuchen
Nun ist er äußerst gespannt, wie die Gäste das Motto „essen – trinken – feiern“ an diesem sehr speziellen Standort annehmen. Immerhin beschäftigt er 15 Leute in der ZeLoh. Bei allem Idealismus, eine Gastronomie ist ein Wirtschaftsbetrieb, der laufen muss. Der erste, sehr gute Eindruck lädt jedenfalls dazu ein, wiederzukommen. Ob zum Brunch, Barbecue, zur Kaffeetafel oder auf einen Cocktail.
Text und Fotos: Gudrun Heyder
Infos:
www.facebook.com/zelohdinslaken