Stadt leistet Eigenanteil für Pflegezentrum des Caritasverbandes
Die Realisierung des Großprojekts im Verwaltungsgebäude mit Lohn- und Lichthalle rückt mit dem Ratsbeschluss näher. Land, Stiftung Wohlfahrtspflege und Aktion Mensch sind als Förderer gefragt.
Der Rat der Stadt Dinslaken hat am 2. Juli 2019 beschlossen, einen städtischen Eigenanteil von 30 Prozent bereit zu stellen, um die Gebäudehülle des Verwaltungsgebäudes der ehemaligen Zeche Lohberg herzurichten. Das Gebäude mit Lohn- und Lichthalle mit Mitteln der Städtebauförderung instand zu setzen, soll die Stadt selbst maximal 480.000 Euro kosten. Die Verwaltung wurde beauftragt, die Förderung und einen vorzeitigen Beginn der Baumaßnahme „Herrichtung Gebäudehülle“ zu beantragen.
Drei Projektsäulen rund um die Pflege
Innerhalb des Ensembles der Bestandsgebäude kommt dem Verwaltungsgebäude mit Lohn- und Lichthalle in städtebaulicher und geschichtlicher Hinsicht eine besondere Bedeutung zu. Diese bergbautypische Anlage prägt damals wie heute maßgeblich den Eingangsbereich des Zechengeländes.
Wie berichtet hat der Caritasverband das Gebäude gekauft, um es rund um den Bereich „Pflege“ zu nutzen, unter anderem für Aus- und Fortbildung. Die drei Projektsäulen sind:
- Das „Zentrum zur Potentialentwicklung Pflege“ dient dem Austausch auch auf wissenschaftlicher Ebene.
- Der Inklusionsbetrieb soll Gebäude und Garten pflegen sowie das geplante Hotel und die Gastronomie versorgen. Sechs Menschen mit psychischen Erkrankungen und Sozialpädagog*innen werden das Team bilden.
- Die bestehende Pflegeschule des St. Vinzenz Hospitals wird ins Verwaltungsgebäude verlagert und die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht.
Lohberg als Bildungsstandort ausbauen
Die Stadt Dinslaken sieht im Projektvorhaben des Caritasverbandes „einen entscheidenden Mehrwert“. Das Verwaltungsgebäude habe eine „maßgebliche identitätsstiftende Wirkung in Lohberg, in Dinslaken und in der Region“. Mehr Pflegekräfte auszubilden, sei wegen des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels sehr wichtig. Zusammen mit der benachbarten AWO-KiTa werde Lohberg als Bildungsstandort ausgebaut.
Fördergelder der Stiftung Wohlfahrtspflege
Das Gesamtprojekt wird voraussichtlich 4.400.000 Euro kosten. Der Caritasverband will das Trio Pflegezentrum, Inklusionsbetrieb und Pflegeschule mit Eigenmitteln, Städtebaufördermitteln und Fördergeldern der Stiftung Wohlfahrtspflege (bereits zugesagt) sowie der Aktion Mensch stemmen. Zentrum und Betrieb wertet die Stiftung als Modellprojekt und daher als förderfähig, die Schule hingegen nicht.
Caritasprojekt als Teil des Integrierten Handlungskonzepts
Die Städtebaufördermittel fließen in die Herrichtung der Gebäudehülle wie Fassaden und Dach des historischen Gebäudes. Das zuständige Ministerium kann entsprechend der Nr. 11.2 „Profilierung und Standortaufwertung“ der Förderrichtlinien Stadterneuerung Fördermittel bereitstellen. Bedingung dafür ist, dass das Vorhaben des Caritasverbandes in das Integrierte Handlungskonzept für den Stadtteil Lohberg eingebunden ist. An diesem InHK arbeitet die Stadt zurzeit.
Text: Gudrun Heyder
Quelle: Beschlussvorlage für die Ratssitzung am 02.07.2019