Bunker freigelegt und zum Bodendenkmal erklärt
Auf Überraschungen stößt man bei Bauarbeiten immer wieder. Aber was nun zwischen Lohn- und Lichthalle und Hünxer Straße gefunden wurde, ist schon eine kleine Sensation. Die unterirdischen Mauern, auf die man schon vor Jahren bei Baumaßnahmen stieß, entpuppten sich jetzt als Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg.
„Wir hatten die Anlage für einen begehbaren Kabelschacht oder Ähnliches gehalten“, erklärt Bernd Lohse, Projektleiter der RAG MI. Weit gefehlt: Eine komplette, etwa 50 Quadratmeter große Bunkeranlage diente hier zum Schutz der Menschen. Experten vom Amt für Bodendenkmalpflege haben den Bunker besichtigt und aufgrund seiner Bedeutung zum Denkmal erklärt. Die Anlage wurde für die Nachwelt dokumentiert.
Bunker wird mit Spezialmaterial verfüllt
Doch der Bunker wird nicht zu besichtigen sein, sondern wird mit einem speziellen Material verfüllt. Bei Bedarf kann er später wieder geöffnet werden. Über der Anlage soll die Straße „Im Kreativquartier“ liegen, die unter anderem die künftige AWO-KiTA oder die Fördermaschinenhäuser auf dem Zechengelände erschließt.
Verbunden mit der Licht- und Lohnhalle
Viele Mauern stehen noch, aber größtenteils ist der 1942/43 errichtete Bunker verfallen. Steine und Bretter liegen herum, Drähte ragen aus den Wänden. Sogar der Ofen von damals ist noch vorhanden und eine Inschrift „Erziehung ist…“ - eine eigentümliche Verbindung zur Pflegeschule, die demnächst in der alten Lohn- und Lichthalle entstehen soll. Ein Gang verband den Bunker einst mit dieser Halle. Er diente im Krieg wahrscheinlich zum Schutz der dort tätigen Beamten, wie Dr. Claus Weber vom LVR-Amt für Bodendenkmalpflege annimmt.
2. Überraschung: weiterer Bunker lag unter der Kaue
Beim Ortstermin an der Anlage gab es eine zweite Überraschung für Dr. Claus Weber und Bernd Lohse: Hermann Dolar, Vorsitzender des Knappenvereins, wusste zu berichten, dass sich unter der ehemaligen Kaue ein weiterer Bunker befand. Im Zuge des Neubaus wurde er abgerissen.
Text und Fotos: Gudrun Heyder