02.04.2019

Abschied vom KQL mit Genugtuung und Wehmut

Jahrespressetermin RAG MI 2019 klein
V.l.: Heike Schulz, Bernd Lohse, Walburga Schild-Griesbeck, Volker Grans

Bernd Lohse, Projektleiter der RAG MI für das Kreativ.Quartier Lohberg, beendet seine Tätigkeit im Frühjahr 2019 mit dem Abschluss der Grundstücksvermarktung. Das KQL sei für ihn in all‘ den Jahren ein Zuhause geworden.

 

Den Bergpark „als Herzstück des Kreativ.Quartiers“ hat Bernd Lohse zum Ort für sein letztes Jahrespressegespräch als Projektleiter des KQL gewählt. Beim Start vor zehn Jahren habe er gesagt „Die Entwicklung wird eine Dekade dauern.“ Und so sei es gekommen, stellt er bei einem Rundblick über das Gelände fest. Inzwischen sind fast alle Grundstücke im Gewerbe- und Wohngebiet sowie im Zentralcluster vergeben. Für die restlichen sind die Verhandlungen im Gange. Wo 2009 Brache war, sind etliche neue Gebäude und viele Bauplätze zu sehen. Der Bergpark hat sich zum beliebten Freizeitareal entwickelt, auf der grünen Halde leben viele Tiere.  

 

„Ziel ist erreicht: ein lebendiges Stadtquartier“

 

„Die Projektgemeinschaft aus Stadt Dinslaken und RAG MI hat ihr Ziel erreicht, ein lebendiges Stadtquartier zu erschaffen. Vieles ist geglückt“, resümiert Bernd Lohse sichtlich bewegt. „Unser Motto vor zwölf Jahren hieß ‘Lohberg und Halde werden eins.‘ Das ist gelungen. 2019 geht es für die RAG MI noch um Endmaßnahmen wie etwa die Erschließung der Straße ‚Im Kreativ.Quartier‘“, führt der Projektleiter aus.

 

„Es geht um die Menschen, die das Quartier prägen“

 

Mit Stolz auf das Erreichte, aber auch Bedauern, dass diese Ära nun für ihn zu Ende geht, blickt Bernd Lohse zurück. „Es geht nicht um die gebauten Steine, sondern um die Menschen, die das Quartier prägen und mit Leben füllen - und die dankbar dafür sind, dass in zehn Jahren die Grundlagen für neues Wohnen und neue Arbeitsplätze geschaffen worden sind.“ 

 

Gemeinsam beschrittene Meilensteine

 

Mit unzähligen Menschen hat der Projektleiter in dieser Zeit gesprochen, verhandelt, Überzeugungsarbeit geleistet. 5000 Arbeitsplätze und 360 Ausbildungsplätze fielen nach der Schließung der Zeche weg, Lohberg fühlte sich abgehängt, das Image des Stadtteils litt erheblich. Noch nicht alle Baustellen sind im wörtlichen und übertragenen Sinne beseitigt, doch das große Ganze steht. Vor allem die Menschen im neuen Wohnquartier wird der Diplom-Geograf vermissen. „Ihr Gemeinschaftsgefühl ist stark““, freut er sich. „Auch ich fühle mich in Lohberg zuhause“, gesteht Bernd Lohse.

 

Soziales Gefüge im Blickpunkt

 

Die Meilensteine im KQL hat Bernd Lohse gemeinsam mit den städtischen Projektleiter*innen initiiert und beschritten. Heike Schulz, Projektleiterin der Stadt Dinslaken, treibt die Entwicklung des KQL und des Stadtteils weiter voran. Vor allem das soziale Gefüge wird sie in den nächsten Jahren beschäftigen, denn die Stadt entwirft, wie berichtet, ein neues Integriertes Handlungskonzept für Lohberg. „Wir wollen das Image des Stadtteils weiter stabilisieren“, kündigt sie an.

 

„Die Vermarktung der letzten Bestandsgebäude im Zentralcluster ist in vollem Gange“, bekräftigt die Raumplanerin. Der Baubeginn für die KiTa ist noch in diesem Jahr vorgesehen, das Verwaltungsgebäude soll zu einem Potentialzentrum Pflege und Inklusionsbetrieb des Caritasverbandes werden, die Freilicht AG arbeitet weiterhin am Konzept für die dauerhafte Nutzung der Zechenwerkstatt.

 

Jungen Menschen Perspektiven geben

 

Auch Volker Grans, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes Dinslaken / Voerde, ist dem Stadtteil sehr verbunden. „Wir machen in Lohberg Jugendquartiersmanagement, unter anderem gibt es eine Schülerpersonalagentur“, erklärt er. „Wir wollen den Übergang von der Schule zum Beruf erleichtern und stellen Kontakte zu den neuen Firmen her. Wir möchten den jungen Menschen eine Perspektive geben. Das Areal bietet wahnsinnig viele Möglichkeiten.“ So hat ein Projekt darin bestanden, 30 Paten für den Bergpark über das EU-Programm „Jugend stärken im Quartier“ auszubilden.

 

Text und Fotos: Gudrun Heyder