Rat beschließt Änderung des Einzelhandelskonzepts für Lohberg
Die Weichen für den Netto-Supermarkt sind gestellt: Am 10.10.2018 hat der Rat der Stadt Dinslaken beschlossen, das Einzelhandels- und Zentrenkonzept für die Stadt Dinslaken im Bereich des Stadtteils Lohberg anzupassen.
In der Amtssprache klingen die Begründungen kompliziert: Ein Nahversorgungszentrum für die Bürger*innen muss exakt definierte Bedingungen erfüllen. Man kann nicht so einfach ändern, was als solches gilt und was nicht.
Fakt ist, wie Gutachten darlegen, dass der Johannesplatz seiner Versorgungsfunktion nur eingeschränkt gerecht wird. Jahrelange Bemühungen der Stadt, dort mehr attraktiven Einzelhandel anzusiedeln, sind gescheitert.
Johannesplatz bleibt Zentrum
Demzufolge bleibt der Johannesplatz nach dem aktuellen Ratsbeschluss zwar das Zentrum des Stadtteils Lohberg, aber nicht dessen Nahversorgungszentrum. Die Nahversorgung mit Lebensmitteln gewährleisten nach wie vor der Edekamarkt und die türkischen Supermärkte, jedoch ergänzt durch den zukünftigen Lebensmitteldiscounter an der Hünxer Straße.
Neubau-Pavillon mit Kiosk und Bistro
Um den Johannesplatz zu beleben und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, soll er einen Neubau-Pavillon mit Kiosk und Bistro erhalten. Der beliebte Markt wird weiterhin dort stattfinden. Die Stadt hofft darauf, dass es im Zuge dessen gelingen wird, weitere Geschäftsinhaber von diesem Standort zu überzeugen.
Nettomarkt mit Backshop
Durch den Beschluss der Anpassungen des Einzelhandelskonzeptes hat der Rat den Weg dafür frei gemacht, auf dem Gelände des abgebrannten früheren Gesundheitshauses den geplanten Nettomarkt mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche zu errichten. Neben einem angeschlossenen Backshop soll weiterer Einzelhandel dort aber nicht entstehen, damit die Funktion des Johannesplatzes als Stadtteilzentrum erhalten bleibt. Die Befürchtungen der Nachbargemeinde Hünxe, der neue Discounter könne Hünxer Einzelhandelsstandorte schädigen, teilt der Dinslakener Rat nicht.
Zusätzlicher Bedarf an Einkaufsmöglichkeiten
Aufgrund der schon zugezogenen Bewohner*innen im Lohberger Neubaugebiet und der künftigen Bewohner*innen – insgesamt etwa 600 Personen - besteht zusätzlicher Bedarf an Einkaufsmöglichkeiten in Lohberg. Die Stabsstelle Stadtentwicklung und die Ratsmitglieder gehen deshalb davon aus, dass die Supermärkte in der Gartenstadt und der neue Nettomarkt reichlich Kundschaft haben werden.
Sollte das Vorhaben realisiert werden, im Kreativ.Quartier Lohberg eine Krankenpflegeschule für mehrere Hundert Auszubildende zu errichten, würde die Zahl der Kund*innen weiter ansteigen. Für die Zentralwerkstatt schmiedet die Freilicht AG Pläne, die ebenfalls mehr Menschen ins KQL bringen würden – auch die brauchen eine funktionierende Nahversorgung.
Text: Gudrun Heyder
Foto (Stadt Dinslaken): Die Stadt Dinslaken lud am 8. Mai zur öffentlichen Infoveranstaltung über die geplante Anpassung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts ins Pförtnerhäuschen ein.