20.09.2018

Galerie 399: Den Wandel Lohbergs mitgestalten - Ausstellungseröffnung am 21.09.2018

Apotheker Werner Heuking stellt in der „Galerie 399“ seit 2007 Werke von Künstler*innen aus, „die es wert sind“. Aktuell sind dort van Gogh-Interpretationen von Wolfgang Müller zu sehen. Gemeinsam mit dem Forum Lohberg lädt Heuking zur Vernissage am 21.09.2018  um 19:00 Uhr ein.

 

Künstler Wolfgang Müller pflegt eine spezielle Leidenschaft, die viel Ausdauer erfordert: Seit 16 Jahren malt er sämtliche 875 Ölgemälde des weltberühmten Künstlers van Gogh ab. Das heißt, er kopiert die Bilder nicht 1:1, sondern interpretiert die Werke auf seine persönliche Weise. Mehr als die Hälfte hat er bereits geschafft. „Mein Ziel ist, alle Gemälde den Menschen öffentlich zugänglich zu machen, so wie es sich van Gogh zu Lebzeiten für seine Werke gewünscht hatte“, sagt der Künstler.

 

Werke van Goghs auf fünf Kontinenten

 

„Die Originalwerke van Goghs sind in der Welt verstreut, zum Teil zerstört oder verschwunden. Um die etwa 600 Werke sehen zu können, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, müssten 27 Länder auf 5 Kontinenten bereist und über 100 Museen besucht werden.“

 

„Live-Malen“ bei der Ausstellungseröffnung

 

Kürzlich war Wolfgang Müller zu Gast an der Blauen Bude und hat die Gäste mit seiner Aktion begeistert: Man konnte ihm beim Malen über die Schulter schauen und ihm Fragen stellen. Das „Live-Malen“ will der Künstler bei der Ausstellungseröffnung fortsetzen.

 

Mit der Galerie Lohberg attraktiver machen

 

 „Mit der Galerie möchten wir dazu beitragen, Lohberg attraktiver zu machen“, erklärt Werner Heuking. „Lohberg besteht nicht nur aus der ehemaligen Zeche, sondern da schlummert viel, viel mehr drin. Mir war immer klar, dass mit der Kohle irgendwann Schluss ist.“

 

Kunstwerke statt Brötchen im Ladenlokal

 

Im Ladenlokal zwischen Heukings Apotheke und dem Blumenladen an der Hünxer Straße 399 befanden sich früher Bäckereien mit wechselnden Besitzern. Seit 2007 haben Kunstwerke die Brötchen abgelöst. Das Ehepaar Heuking sammelt selbst seit Jahrzehnten Kunst und beabsichtigte, mit der Galerie eine attraktive Anlaufstelle für Kulturinteressierte zu schaffen.

 

Da die Apotheke nicht allzu viel Laufkundschaft hat, soll das zusätzliche Angebot auch dort für mehr Leben sorgen. Außerdem gibt es auch Bücher, Kunst und Wein (vor allem aus Franken) zu kaufen.

Wer die Galerie betreten möchte, findet einen Aushang mit dem Hinweis, sich an die Apotheke oder den Blumenladen zu wenden. Zu deren Öffnungszeiten, in der Regel von 9 bis 18 Uhr, darf auch die Kunst besichtigt und erworben werden.

 

positives Bild des Stadtteils mitgestalten

 

Werner Heuking möchte die Menschen mittels Kunstbetrachtung von der Oberfläche weg hin zur Tiefe führen. „Es geht um geistige Transformation, darum, seine Sichtweise zu ändern und die Welt anders zu sehen“, erläutert der Kunstkenner. Er versteht die Galerie auch als Treffpunkt für Einheimische und Auswärtige, die bei den vier bis sechs Ausstellungseröffnungen im Jahr einen angeregten Abend verleben und dann „zufrieden nach Hause gehen“ können. Nicht zuletzt will er ein positives Bild des Stadtteils mitgestalten. „Dass wir hier Probleme mit Ausländern haben, stimmt doch gar nicht. Wir leben hier friedlich zusammen.“

 

Forum Lohberg als Kooperationspartner 

 

Der Galerist präsentiert Künstler*innen „die es wert sind“, und will Vielfalt zeigen. Die letzte Ausstellung „Der Ferd“ etwa sei komplett anders als die van Gogh-Schau, die am 21. September beginnt. „Ich kannte den Künstler Wolfgang Müller bisher nicht, aber Frau Rauch vom Forum Lohberg hat ihn mir wärmstens empfohlen.“ Für solche Tipps ist Werner Heuking offen, und das Forum Lohberg ist ein willkommener Kooperationspartner.  

 

Heukings persönlicher Bezug zu van Gogh

 

Zu den Werken van Goghs hat der Dinslakener einen besonderen eigenen Bezug: „Mein Onkel hat bei Konrad Kujau Malen gelernt (dem Fälscher der Hitler-Tagebücher, auf den die Redaktion des Magazins „Stern“ hereinfiel). Sein Bild von van Goghs berühmten Sonnenblumen hat es mir angetan,“ erzählt Heuking. Sein persönlicher Favorit ist Richard Seewald. Als Pharmaziestudent kaufte er 1975 sein erstes Gemälde des Expressionisten in der Dinslakener Kunstgalerie Jakobs.

 

Text: Gudrun Heyder

 

Ausführliche Infos zum Künstler Wolfgang Müller und seinem van-Gogh-Werk:
http://mueller-vangogh.com/7.html