Lebhafte Diskussion zur geplanten Anpassung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes in Lohberg
Die Stadt Dinslaken lud am 8. Mai zur öffentlichen Infoveranstaltung über die geplante Anpassung des Einzelhandels- und Zentrenkonzepts im Bereich Lohberg ein. Die lebhafte Diskussion im Pförtnerhäuschen dauerte eineinhalb Stunden: Das Team der Stadtentwicklung tauschte sich mit rund 20 Bewohner*innen konstruktiv über Themen aus dem gesamten Stadtteil aus.
Stefan Weinert (im Bild rechts), stellvertretender Leiter der Stabsstelle Stadtentwicklung, erklärte anschließend: „Wir sind positiv überrascht von der regen Teilnahme und den interessanten Anregungen zur Entwicklung des Stadtteils. Lohberg hat eine sehr schöne Beteiligungs- und Vereinsstruktur. Dass es offenbar keinen großen Widerstand gegen die Ansiedlung eines Nahversorgers an der Hünxer Straße gibt, freut uns sehr.“ Gegen die geplante Änderung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes sowie gegen das konkrete Ansiedlungsvorhaben eines Lebensmittel-Discounters wurden keine Bedenken vorgebracht.
Nahversorgungszentrum überprüfen
Im Mittelpunkt des Interesses steht der Johannesplatz als Einkaufs- und Kommunikationszentrum der Gartenstadt. Die Einzelhandelsstrukturen bieten grundsätzlich Möglichkeiten zur Grundversorgung. Jedoch wird der Johannesplatz der im Einzelhandels- und Zentrenkonzept zugeschriebenen Versorgungsfunktion nur eingeschränkt gerecht. In den letzten fünf Jahren konnte trotz großer Bemühungen seitens der Stadt kein Einzelhandelsbetrieb im Ortskern Lohberg angesiedelt werden. Da eine Ansiedlung auch zukünftig nicht wahrscheinlich ist, muss das Nahversorgungszentrum überprüft werden.
Discounter auf dem Gelände des Gesundheitshauses
Um die künftige Versorgung in Lohberg zu gewährleisten, wurden weitere Standorte für einen Nahversorger gesucht. Auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Lohberg – der Fläche des ehemaligen Gesundheitshauses - besteht die Chance, einen Discounter in betriebswirtschaftlich sinnvoller Größe zu errichten. Dieser Einzelhandelsbetrieb soll den Stadtteil Lohberg versorgen, darf die bestehenden Standorte außerhalb Lohbergs aber nicht schädigen.
Johannesplatz als städtebauliche Mitte stärken
Das Vorhaben einer Ansiedlung auf dem ehemaligen Zechengelände hatte bei den Bewohner*innen die Befürchtung geweckt, dass der zentrale Versorgungsbereich am Johannesplatz darunter leiden würde. Die Stadtentwickler sehen dessen formale Aufhebung aber als Voraussetzung dafür, um überhaupt die Nahversorgung im Stadtteil zu verbessern und Entwicklungen an der Hünxer Straße zu ermöglichen. Die Betriebe am Johannesplatz sowie der neu entstehende Nahversorger würden als „integrierte Nahversorgungsstandorte“ ins Einzelhandels- und Zentrenkonzept aufgenommen und sind somit zukünftig zu schützen. Im Zuge dessen soll der Johannesplatz als städtebauliche Mitte gestärkt werden, indem Maßnahmen zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität durchgeführt werden.
Barierewirkung der Hünxer Straße mininieren
Im Rahmen der Diskussion wurden seitens der Bewohner*innen allgemeine Anregungen zur Entwicklung des Stadtteils geäußert. Deutlich wurde die Befürchtung, dass die Barrierewirkung der Hünxer Straße bestehen bleibt und das beabsichtigte Zusammenwachsen von Zechensiedlung und ehemaligem Zechengelände nicht gelingt.
Mit der geplanten Umgehungsstraße, der „Nordtangente“, würde eine Altnative zur Hünxer Straße geschaffen werden. Verbunden mit ihrer Realisierung ist die Absicht, dass sich die Verkehrsbelastung auf der Hünxer Straße verringert und sich Möglichkeiten eröffnen, die Barrierewirkung zu minimieren. Die notwendigen Aufstellungsbeschlüsse für die beiden Bebauungspläne auf Hünxer und Dinslakener Stadtgebiet sollen im Juni gefasst werden. Die Beschlussfassung zur Anpassung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes ist für den Herbst geplant.
Text: Heike Schulz / Gudrun Heyder
Foto: Stadt Dinslaken