12.11.2017, 12 - 17 Uhr, Ritterstraße 3 und Hünxer Straße 374, Dinslaken

Künstler*innen öffnen ihre Ateliers zum Open House

Auch die mannshohen erleuchteten Kostümzylinder der Extraschicht werden das OpenHouse bereichern, ebenso wie mystische Wesen.

Es ist wieder soweit: Zum OpenHouse laden die Künstler*innen des KQL und ihre Gäste am zweiten Novembersonntag ein. Das Programm bietet außer vielfältiger bildender Kunst auch Musikalisches von Akkordeonklängen bis zum Mantrasingen. Schauplatz der meisten Aktionen ist die „Residenz im Zwischenraum“ in der Ritterstraße. Im ehemaligen Sozialgebäude der Zeche Lohberg präsentieren zwei Künstlerinnen ihre Werke.

 

In der „Residenz im Zwischenraum“ fanden einige Künstlerinnen neue Atelierräume, nachdem ihre Wirkungsstätte im KQL, das frühere Gesundheitshaus der Zeche, abgebrannt war. Trotz des räumlichen Abstands haben sie die engen Kontakte zu den Künstlerinnen, die im (unbeschädigten) Sozialgebäude arbeiten, gepflegt. Nun zeigen die Kreativen zeitgleich an beiden Orten ihre Kunst. Auch die Musik spielt eine wichtige Rolle beim Open House. Ob Skulptur, Malerei, bewegte Bilder oder Töne: Alle Beteiligten freuen sich auf interessierte Besuche*innen und einen anregenden Austausch.

 

Ritterstraße 3: Kunst, Klänge, Film und Café

 

Ulrike Int-Veen, Atelier Magenta, eröffnet das Open House um 12.00 Uhr offiziell. Dazu spielt Philipp Neumann Gitarre. Ab 13 Uhr gibt es Akkordeonklänge von Ioannis Zedamanis, ab 14 Uhr läuft in der Reihe „Kunst leben“ eine Landart-Filmdokumentation. Ab 16 Uhr schließt die Veranstaltung mit einem Mantra-Singen mit Samirah Al-Amrie.

Jederzeit besteht die Gelegenheit, die Kunstwerke zu betrachten und mit den Künstler*innen ins Gespräch zu kommen. Auch die mannshohen, illuminierten Kostümzylinder der Extraschicht werden wieder leuchten.
Während der gesamten Veranstaltung bietet das Kunstcafé Kaffee und Kuchen und lädt ein zum Verweilen, Lauschen und Schauen.


Hünxer Straße 374: „Vor Ort“ und „DIT & DAT“

 

Von 12 bis 17 Uhr lädt Walburga Schild-Griesbeck zu ihrer Ausstellung „VOR ORT“ ein unter dem Motto „Altes vergeht, Neues entsteht. Wandel ist unausweichlich und notwendig. Nur dadurch bleibt alles lebendig.“ Unmittelbar, direkt am Ort eines solchen Geschehens bieten die Ausstellung und die Installationen von Walburga Schild-Griesbeck Räume zur Kommunikation.
Zeitgleich bietet Sabine Hulvershorn, spirit&art, zum „Herbst/Winter SALE“ Bilder und Objekte zum halben Preis sowie exclusive Second-Hand Mode an. Ihre Schau unter dem Titel DIT & DAT umfasst Malerei, Skulptur, Keramik, Fotografie.


Residenz im Zwischenraum – Künstler*innen und Werke

 

Bettina Schack und Anja Sommer nehmen mit ihren "Mystischen Welten und Wesen" am Open House teil.
Mystische Welten und geheimnisvolle Wesen findet man überall. Auf der Isle of Wight oder im Himmel über Stonehenge genauso wie am Dinslakener Rotbach oder im Park von Schloss Gatrop. Bettina Schack hat diese Orte fotografiert und, fast wie Alice im Wunderland, hinter den Spiegel geschaut. Was es dort zu entdecken gibt, zeigen ihre Bilder. Naturaufnahmen, tatsächlich, auch wenn die Betrachter in ihnen Tiere und Wesen entdecken, wie man sie sonst nur in Mythen und Märchen findet. „Das Bild entsteht beim Betrachter, das ist keine Floskel, sondern Fakt", so Bettina Schack, "sind da einfach nur zwei Blätter oder schauen uns ein Augenpaar an? Wir sind es, die dem, was unsere Sinne aufnehmen, einen Sinn geben".

Und da sind sie nun tatsächlich: Die Drachen, der uralte „Wight" zwischen den Felsen der Needles, der „König von Wolkenkuckucksheim". Anja Sommer hat sie in die Gegenständlichkeit geholt. Die Künstlerin erschafft seit vielen Jahren Wesen aus der Mythologie und des Märchens aus Filz. Für die erste gemeinsame Ausstellung mit Bettina Schack hat sie sich von deren Fotos inspirieren lassen und geheimnisvolle und archaische Wesen geschaffen, zu denen wiederum eigene Geschichten und Legenden zu gehören scheinen. Und wieder liegt es beim Betrachter, in seiner Vorstellung an den mystischen Welten und ihren Wesen weiterzuweben....

 

Judith AnnA Schmidt: Unter dem Titel „LICHTNOTIZ“ zeigt die Künstlerin und Trickfilmerin ausgewählte Arbeiten der letzten zwölf Monate: abstrakte Malerei, große & kleine Formate auf Leinwand sowie Papierarbeiten.
Lichtzustände skizziert sie als Impuls. Dynamik und Kraft von Farbe und Form erforscht sie als abstrakte Situation im Format. Sie schüttet Farbe teilweise und schichtet sie: Es geht um das Spiel mit Kontrolle und Zufall sowie Reduktion.

Titel: Lippeschlösschen, Hinterzimmerentscheidung, peripher heiliger Moment, navigating rage u.a.

 

Doris Kook präsentiert in ihrem Atelier die Ausstellung „Kleines“. Sie zeigt kleinformatige Bilder verschiedener Stilrichtungen.

 

Ulrike Int-Veen, MAGENTA, stellt neue Arbeiten aus dem Sommer 2017 aus. Die leichte, helle Stimmung des Sommers hat ihre aktuelle Malerei impulsiert. Inspiriert von den charakteristischen Licht- und Wärmeerlebnissen unterschiedlicher Orte sind großformatige Leinwände im Dinslakener Atelier entstanden und kleinere Papierarbeiten während des diesjährigen Studienaufenthalts in Keratokampos auf Kreta.

 

Samirah Al-Amrie rundet das OpenHouse mit meditativem Zusamensein ab: Die Sängerin bittet ab 16 Uhr zum Mantra-Singen.

 

Gastkünstler

 

Philipp Neumann ist Gitarrist und Musiker. Seine Leidenschaft gilt der Improvisation. Immer wieder versucht er neue Klänge zu kreieren und zu kombinieren und so neue und ungewohnte Klangflächen zu schaffen. Die endlosen Möglichkeiten eines Synthesizers dienen ihm als Vorbild und so benutzt er alles, was den Ton seiner Gitarre verfremden oder erweitern kann.

Farina Fasse ist Künstlerin und Grafikdesignerin aus Essen. Ein aktueller Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Wechselspiel zwischen Natur und Abstraktion. Insbesondere die Formsprache und Struktur von Pflanzen interpretiert sie stets neu und untersucht mithilfe unterschiedlichster, handwerklicher Techniken dessen künstlerisches Potential. Schon während ihres Studiums an der Folkwang Universität der Künste engagierte sie sich im kulturpädagogischen Bereich und ist in unterschiedlichsten Formen in der kulturellen Bildung aktiv.


Raphael Beck, Die Stimmen von Marrakesh - Audio Raum ist eine akustische Inszenierung des Fremden in seiner Rätselhaftigkeit, eine Provokation des Nichtverstehens mit Stimmen aus den Aufzeichnungen von einer Reise in ein bestürzend fremdartiges Land.

Elias Canetti schildert seine Eindrücke von Marokko, das er 1954 mit englischen Freunden bereist. Erst nach seiner Rückkehr in London skizzierte er die Eindrücke dieser Reise.

Die Aufzeichnungen sind Miniaturen atmosphärischer Erscheinungen einer fremden Großstadt.
Elias Canetti streift durch Viertel der Stadt, atmet die seltsamen Gerüche, beobachtet die feilschenden Händler in den Suks, die Verkäuferinnen duftenden Brotes, vernimmt die Geräusche, den Lärm, die Rufe der Blinden und Bettler, die Gesänge des Muezzins, die zärtlichen Monologe einer Frau und das Stimmengewirr der farbenprächtigen Märkte.
Der Zuhörer befindet sich in einer ähnlichen Situation, wenn er in dem Chaos Canettis gleichzeitig gesprochener Texte und der Privilegierung der Geräusche seiner Aufzeichnungen sich selbst zu rechtfinden muss. Die fremde Stimme eines einzigen Erzählers simuliert diesen Vorgang als sym-bolische Reise menschlichen Suchens.

 

Achim Larghi holt mit seinen Fotografien kleiner „Sandskulpturen" noch einmal den Sommer zu uns zurück

 

Tamalone van den Eijnden macht gerade ihren Master Media, Art and Performance Studies an der Universität Utrecht. Sie zeigt den experimentellen Kurzfilm „The Net Works“.
Er fügt visuelle Assoziationen von Netzwerken zusammen. Netzwerke im weitesten Sinne als Linien, die sich überkreuzen und verbinden als ein Bild für ökologisches Denken und das Leben überhaupt. „Linien können wir in fallendem Wasser finden, in unserer Haut, auf Wegen oder in affektiven Beziehungen.“ Der Film ist etwa 13 Minuten lang und die verschiedenen Bildsequenzen werden mit experimenteller Klaviermusik und einem gesprochenen (englischen) Text begleitet.

 

Ionannis Zedamanis, griechischer Abstammung, erlernte früh das Klavier- und Akkordeonspiel. Er studierte Klavier, Orgel, Ensembleleitung und Komposition in Duisburg.
Er arbeitet seit 25 Jahren als Organist und Chorleiter in der evangelischen Kirche. Regionale und überregionale Konzerte als Pianist und Organist zählen ebenso zu seiner künstlerischen Arbeit wie die Einspielung von Tonträgern mit eigenen Kompositionen und Werken andere Komponisten. Außerdem ist er Klavierlehrer und konnte sich, obwohl er sich im Barock zu Hause fühlt, als Komponist für elektronische Musik und Filmmusik erfolgreich etablieren.

 

 


www.kreativquartier-lohberg.de