Klein, aber fein: Pförtnerhäuschen ist fast fertig saniert
Am 1. Oktober soll das originalgetreu in Stand gesetzte Denkmal bezugsfertig sein. 100 Jahre nach seiner Eröffnung ist es energetisch ganz modern.
Die Sanierung war kompliziert, denn das baulich marode alte Häuschen am Eingang zur Zeche Lohberg steht unter Denkmalschutz. Die Aufgabe, das schmucke Gebäude originalgetreu wieder herzurichten und zugleich mit einer modernen, energiesparenden Heizung auszustatten, erforderte Tüftelei und Geduld. Etwa ein Jahr lang haben die Arbeiten gedauert, einige Monate länger als geplant.
Kürzlich wurden die Fenster eingebaut und am 1. Oktober soll das etwa 100 Jahre alte Häuschen bezugsfertig sein. Die Stiftung Ledigenheim hatte es gekauft und ließ es vom Dinslakener Architekten Michael Hesse sanieren. Vor allem die richtige Heizungstechnik zu finden, geriet zu Herausforderung. Für einen Anschluss an die Fernwärme ist das Häuschen, das einst das Gesicht der Zeche prägte, zu klein. Eine Versorgung mit Gas hätte nicht zu dem CO2-neutralen Standort Kreativquartier gepasst. Die Lösung: Eine Luftwärmepumpe wird eine Fußbodenheizung betreiben.
Diese Pumpe erfordert für effizientes Arbeiten eine Dämmung, aber die im Außenbereich häufig verwendeten Styroporplatten hätten die Fassade verdeckt – was den Denkmalschutz-Anforderungen widersprochen hätte. Folglich wurde das ohnehin kleine Haus von innen mit einem nur fünf Zentimeter dicken Spezialputz gedämmt, der sogar mehr Energie einsparen soll als eine Styroporverkleidung.
Kürzlich wurden die Fenster eingebaut, die dem historischen Bild entsprechen. Anstelle der schlichten einteiligen Scheibe, die das Fenster zur Hünxer Straße hin in den letzten Jahren füllte, wurde nun wie zu den Anfangszeiten der Zeche eine geteilte Scheibe eingebaut, wie sie dem Charakter der Gartenstadt entspricht. Praktischerweise konnte das Pförtnerhäuschen an die für das neue Wohnquartier erneuerten Kanäle angeschlossen werden. Die Isolierung des Daches folgt noch, wobei das alte Dachgebälk leider verborgen wird. Um das originalgetreue Aussehen des Häuschens abzurunden, wurden die Kästen für die Krankenscheine und Kohlekarten wieder angebracht.
Die Stiftung sucht noch einen Mieter für den Büro- oder Atelierraum
Das Kleinod enthält drei Räume: Die Stiftung Ledigenheim will den etwa 10 Quadratmeter großen Empfangsbereich inklusive Toilette für sich nutzen. Den hinteren Bereich mit einem 36 Quadratmeter großen Büro, Teeküche, einem weiteren WC und Versorgungsraum möchte sie vermieten – an einen Nutzer, der gut in das Ambiente passt. „Wir suchen noch und können uns gut vorstellen, dass dieser attraktive Raum von einem Künstler oder Architekten genutzt wird oder als repräsentatives Büro“, erklärt Janet Rauch, Geschäftsführerin der Stiftung. „Interessenten können sich gerne bei uns melden.“