05.04.2016

Stiftung Ledigenheim bringt Leben ins alte Pförtnerhäuschen

Nach Kauf und Kernsanierung will die Stiftung das denkmalgeschützte Gebäude als attraktiven Besprechungs- und Präsentationsraum nutzen. Voraussichtlich im Juli 2016 wird das 80 Quadratmeter kleine Haus wieder eröffnet.

 

„Wir möchten ein Zeichen auf der anderen Seite setzen, das heißt auf dem Zechengelände, und unserem Stiftungszweck Denkmalschutz und Erhaltungspflege nachkommen“, erklärt Janet Rauch, Geschäftsführerin der Stiftung Ledigenheim. „Deshalb haben wir das Pförtnerhäuschen gekauft und lassen es sanieren und umbauen.“ Diesen Sommer soll es neu eröffnet werden, 99 Jahre nach seiner Errichtung. Im vorderen Teil an der Schranke entsteht auf 10,5 Quadratmetern ein Besprechungsraum für bis zu zehn Personen. Im Mittelteil bekommen Mini-Teeküche und Toiletten ihren Platz und im hinteren Teil werden Büroflächen eingerichtet, die vermietet werden sollen.

 

„Im Ledigenheim haben wir nur einen größeren Besprechungsraum, wir können diesen zweiten gut gebrauchen“, erläutert Janet Rauch. Sie kann sich auch gut andere Nutzer vorstellen, die dort Treffen abhalten, Sprechstunden anbieten oder kleine Präsentationen zeigen. Kooperationspartner des Ledigenheims, die RAG MI und die Stadt Dinslaken haben Interesse signalisiert. Auf jeden Fall soll wieder Leben in das historische Kleinod einziehen, was auch die Kreativunternehmer im KQL begrüßen.

 

Wie immer bei Denkmal geschützten Gebäuden ist die Sanierung nicht ganz einfach. Sämtliche Installationen müssen erneuert werden und einige Mauern sind beschädigt. Die Fenster sind nur einfach verglast und defekt und weisen die zur Bauzeit typischen Zwischenstreben auf. Architekt Michael Hesse will moderne Fenster einbauen lassen, um die Geräusche von der Hünxer Straße abzuhalten. Er tüftelt insbesondere daran, ein nachträglich eingebautes Fenster an der Straßenseite wieder dem ursprünglichen Gesicht des Häuschens anzugleichen.

„Was uns unverhofft auch sehr beschäftigt, ist die Heizung“, berichtet Janet Rauch. „Das Gebäude ist zu klein, um es mit Fernwärme oder Gas heizen zu können.“ Obendrein ist die Vorgabe zu beachten, dass im Kreativ.Quartier Lohberg idealerweise alles CO2-neutral mit Energie versorgt werden soll. „Wir holen gerade Gutachten zu Fußbodenheizung und Erdwärmepumpe ein“, so Rauch. „Energetisch wollen wir das Bestmögliche rausholen.“ Wegen des Denkmalschutzes kommt nur eine Wärmedämmung von innen infrage, die angesichts der Raumgrößen eine Herausforderung für die Materialauswahl bedeutet.

 

Es gibt also zahlreiche Details zu beachten, aber gemeinsam mit der Oberen Denkmalbehörde ist die Stiftung auf einem guten Weg. Das alte Häuschen wieder nutzbar und schön zu machen, ist ein wichtiger Schritt für das KQL, denn es bildet den Empfang zum Zechengelände. Die besondere Atmosphäre des Gebäudes bleibt erhalten, innen entspricht alles neuesten Standards.

 

Gudrun Heyder