07.11.2016

Neue Ateliers für Künstlerinnen

Ein halbes Jahr nach dem Großbrand im Gesundheitshaus kommen Ulrike Int-Veen, Doris Kook und Judith Anna Schmidt für ein Jahr in der Altstadt unter.

 

Nachdem das ehemalige Gesundheitshaus im Kreativ.Quartier Lohberg im Juli 2016 abgebrannt war, standen die dort arbeitenden Kreativen vor dem Nichts. Nun haben die Künstlerinnen Ulrike Int-Veen, Doris Kook und Judith Anna Schmidt neue Atelierräume gefunden: in der früheren Backstube der Bäckerei Schollin an der Ritterstraße 3, die zuletzt leer stand und zuvor die Pizzeria Sotto voce beherbergte. Im Dezember wollen sie ihre neue Wirkungsstätte offiziell eröffnen.

 

„Die Backstube bietet genug Platz für drei Ateliers und einen Schulungsraum für meine Malschule MAGENTA“, berichtet Ulrike Int-Veen. „Auch Britta L.QL wird zeitweise hier arbeiten.“ Kürzlich hat Int-Veen wieder mit dem Malunterricht begonnen. „Meine Schülerinnen sind hoch motiviert“, freut sie sich.

Auf eigene Initiative hin machte Int-Veen die neue Bleibe ausfindig. „Mit dem Besitzer Thomas Schollin haben wir einen Mietvertrag für ein Jahr unterzeichnet“, erklärt sie. „Er hat noch andere Pläne für die Immobilie, und ob wir hier nochmal verlängern könnten, ist offen. Aber unser Ziel ist nach wie vor, ins KQL zurück zu kehren. Doris, Judith und ich sind erstmal glücklich, dass wir hier zusammen bleiben können. In der Zeitnot etwas zu finden, dass groß genug für uns ist, war nicht so einfach.“

 

Neue open houses - abwechselnd in der Altstadt und im KQL

 

Mit den Kolleg*innen, die ihre Ateliers im ehemaligen Sozialhaus der Zeche haben, wollen die Künstlerinnen vom neuen Standort aus weiter zusammen arbeiten. „Unser Verein besteht nach wie vor, letzte Woche wurde in der Sitzung der Vorstand bestätigt“, so Int-Veen. „Wir überlegen derzeit, welche Formate wir in Zukunft anbieten. Eine gute Möglichkeit wäre, die open houses fortzuführen – abwechselnd in der Altstadt und im KQL.“

Mitten in der City haben die Kreativen mehr Öffentlichkeit als auf dem Zechengelände, was sie als Vorteil sehen. „Hier drücken sich viele die Nase platt, um zu gucken, was wir machen“, sind die Erfahrungen aus der gerade beendeten Renovierungsphase. „Das hat sicher auch einen positiven Werbeeffekt für das Kreativ.Quartier Lohberg.“

 

Während die Künstlerinnen ihre berufliche Existenz im neuen Domizil wieder auf die Beine bringen, geht bei der Stadt Dinslaken und der RAG MI die Suche nach einem dauerhaften Standort weiter. Int-Veen, Kook und Schmidt sind mit der Interimslösung zufrieden, fühlen sich aber mit dem Kreativ.Quartier nach ihren Aufbaujahren dort sehr verbunden. Sie hoffen, dass sich langfristig eine Perspektive in Lohberg für sie auftut.

 

Gudrun Heyder


Neue Adresse Ateliers und Malschule: Altstadt, Ritterstraße 3, 46535 Dinslaken