04.09.2016, 16.00 Uhr Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 1, 46537 Dinslaken-Lohberg

Über den Glauben der Menschen im Ruhrgebiet

Die Ruhr-Triennale kommt erneut nach Lohberg: diesmal in die Lutherkirche. An die Aufführung schließt sich ein kleines Fest auf dem Marktplatz an, organisiert mit dem Christlich-Islamischen Dialog Dinslaken.


Nachdem die Kohlenmischhalle im letzten Sommer als spektakulärer Schauplatz für Johan Simons Inszenierung von Pasolinis „Accatone“ diente, bietet die Lutherkirche in Lohberg nun den passenden Raum für die Uraufführung von URBAN PRAYERS RUHR. Wer das Schauspiel über die Religions-Vielfalt im Ruhrgebiet miterleben möchte, sollte sich den 4. September 2016 freihalten – um 16.00 Uhr beginnt die einzige Aufführung in Dinslaken. Auf dem Marktplatz wird der Abend geneinsam ausklingen.


„Was glaubt ihr denn. Wer wir sind. Was wir glauben. Was glaubt ihr denn. Wer wir sind. Wo wir wohnen. Was glaubt ihr denn, wo wir stören. Wo wir nicht stören. Was glaubt ihr denn.“
Björn Bicker, URBAN PRAYERS RUHR


Aus einer ausgedehnten Recherche im religiösen Leben des Ruhrgebiets entsteht ein Stück. Woran glauben die Menschen in Essen, Duisburg, Bochum, Hamm oder Dortmund? Welche Sprache versteht ihr Gott? Welche Kirchen, Gebetsräume, Moscheen, Tempel besuchen sie? Glauben sie, dass ihr Glaube Privatsache ist? Glauben sie, dass ihr Glaube politisch ist? Glauben sie an die Freiheit der Anderen? Was denken die Gläubigen über ihre nichtgläubigen NachbarInnen und umgekehrt?

 

Es spricht der Chor der gläubigen BürgerInnen. Doch kaum fängt einer an zu reden, da fällt ihm der andere schon ins Wort. Der Chor findet keine gemeinsame Sprache und doch ist es ein Chor, der ein Gegenüber kennt: die Nicht-Gläubigen. Globalisierung, Migration und der gleichzeitige Verlust religiöser Bindungen haben aus unseren Städten Orte der religiösen und weltanschaulichen Vielheit gemacht. Muslime, Buddhisten, Hindus, Sikh, Juden sowie christliche Glaubensgemeinschaften aus der ganzen Welt – Pfingstler, Evangelikale, Katholiken, Protestanten und Orthodoxe – machen das Ruhrgebiet zur religiösen Megacity.


URBAN PRAYERS RUHR ist an sechs aufeinander folgenden Sonntagen in sechs verschiedenen Gotteshäusern im Ruhrgebiet zu Gast. Jede Gemeinde ergänzt mit einem eigenen kulturellen Beitrag die Aufführung durch fünf SchauspielerInnen und ChorWerk Ruhr. So treten in Hamm hinduistische Tempeltänzerinnen auf, im House of Solution singt der Lighthouse Family Choir Gospel, in Marxloh dreht sich ein Derwisch, in Dortmund tritt die serbische Volkstanzgruppe „Srbija" auf und in der Synagoge Kantor Tsah und das Nodelman-Duo. Im Anschluss an alle Aufführungen gibt es bei typischen Speisen und Getränken die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich über das Erlebte auszutauschen. Bei kostenlosen Führungen durch die Gotteshäuser können die Besucher mehr über die Religion und das Gemeindeleben erfahren.


Fest auf dem Marktplatz nach der Aufführung in der Lutherkirche


Die Veranstaltung in der Lutherkirche Lohberg am 04. September und das anschließende kleine Fest auf dem Marktplatz von Lohberg ist in Zusammenarbeit mit dem Christlich-Islamischen Dialog Dinslaken entstanden. Nachdem in der Lutherkirche Lohberg die „Protest-ants“ nach der Aufführung gespielt haben, gehen alle zum Marktplatz, um hier den Abend gemeinsam ausklingen zu lassen. Kostenlose Stadtteilführungen durch das schöne Lohberg mit seinen drei Moscheen und zwei Kirchen sind hier Teil des Programms.

Bringen Sie Zeit mit! Bleiben Sie nach den Aufführungen! Nutzen Sie diese schöne Gelegenheit, das Ruhrgebiet mit seiner (religiösen) Vielheit so zu erleben wie Sie es bislang vermutlich nicht kannten.

 

Schauspiel / Uraufführung
URBAN PRAYERS RUHR
Björn Bicker, Malte Jelden
ChorWerk Ruhr


Tickethotline
Tel. 0221 / 280 210
Mo. - Fr. 8.00 - 20.00 Uhr, Sa. 9.00 -18.00 Uhr, So. 10.00 -16.00 Uhr
Telefonische Beratung, Kartenbestellung und Versand (zzgl. 4,50 € Gebühr pro Sendung).

Weitere Info: www.ruhrtriennale.de


Quelle: www.ruhrtriennale.de