30.10.2015

Hosenbiene und Rote Mauerbiene ziehen im KQL ein

Wildbienenhotel im Kreativ.Quartier Lohberg

Ein Wildbienenhotel und Imker mit Bienenstöcken beleben die Artenvielfalt auf dem Zechengelände: ein Beitrag zum Artenschutz von NABU NRW und RAG Montan Immobilien. Auch Fledermäuse sollen hier demnächst heimisch werden.

 

Kleine neue Bewohner gesellen sich zur vorhandenen Fauna auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Lohberg, zum Beispiel die Rote Mauerbiene oder die Hosenbiene, die im Gegensatz zu den in Staatengemeinschaft lebenden Honigbienen als „Singles“ existieren. Das große Insektenhotel bietet heimischen Wildbienen-Arten ein attraktives Zuhause.

 

Im Rahmen des gemeinsamen Projektes „Bienen in der Stadt“ errichteten die RAG Montan Immobilien und die NABU-Regionalstelle Ruhrgebiet Ende Oktober 2015 gemeinsam mit dem Essener gemeinnützigen Verein Tor 23 das Wildbienenhotel im Kreativ.Quartier Lohberg. Die Kooperationspartner siedeln dort außerdem Imker mit ihren Bienenstöcken an und weiten damit das Projekt „Bienennetzwerk Ruhr“ aus, das Imker und Flächeneigentümer zusammenbringt.

 

Die Projektpartner leisten einen Beitrag zum Schutz von nektarsammelnden Insekten und verfolgen somit die nachhaltige Entwicklung von Standorten der RAG Montan Immobilien. Sie möchten das Bewusstsein für die Bedeutung von Bienen und Wildbienen in städtischen Lebensräumen schärfen. „Dort, wo sich die Natur die ehemaligen Industrieflächen wie hier in Lohberg zurück erobert hat, finden auch viele verschiedene und zum Teil seltene Wildbienen-Arten ein neues zu Hause", erklärte Michael Schoch von der NABU-Regionalstelle Ruhrgebiet. Die Produktion des Insektenhotels samt der Aufstellung an seinem jetzigen Platz hatte Tor 23 übernommen, eine Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen der Essener Kontakte e.V.

 

Geschützte Brutmöglichkeiten im Insektenhotel sind wichtig für Wildbienen

 

Rund die Hälfe der über 500 Wildbienenarten in Deutschland sind als gefährdet eingestuft. Da sie bei dieser Lebensweise während ihrer Sammelflüge nicht auf den Nachwuchs aufpassen, sind für sie geschützte Brutmöglichkeiten besonders wichtig. Diesen Schutz mit zahlreichen Bruthöhlen bietet das neue Insektenhotel. Der Standort bietet ihnen ein ausreichend großes Nahrungsangebot.

 

Das Wildbienen-Hotel ist nicht die erste Maßnahme zum Artenschutz im KQL. Gemeinsam mit den Anwohnern und den ansässigen KQL-Unternehmen wurden zwei Wildblumenwiesen angepflanzt und auch weitere Tierarten wie Fledermäuse sollen eine Heimat bekommen. „Im Sinne eines nachhaltigen Flächenmanagements stehen diese Maßnahmen als Zeichen für unseren Beitrag zur Artenvielfalt in der Region“, so Ines Mogge von der RAG Montan Immobilien. „Die Stärkung lokaler Vorkommen von Insekten dient wiederum anderen Tieren wie Fledermäusen oder Vögeln als Nahrungsgrundlage.“

 

Die Bienen und Wildbienen im Kreativ-Quartier Lohberg stellen keine Einzelmaßnahme im Ruhrgebiet dar. Allein 1.366 Quadratmeter der Halden und Brachflächen der RAG und RAG Montan Immobilien eignen sich für die Imkerei und bereits 54 Imker nutzen dieses Angebot. Die RAG Montan Immobilien und NABU NRW produzieren auf dem Welterbe Zollverein sogar selber Honig. Der Erlös des Honigverkaufs fließt vollständig in einen Bienenfonds zum Schutz von Bienen und anderer nektarsammelnder Insekten.

 

hey / Quelle: RAG Montan Immobilien