01.10.2014

Klimaschutz – eine Gemeinschaftsaufgabe mit großem Marktpotenzial

Veranstaltung in der ehem. Zentralwerkstatt der Zeche Lohberg

Die historische Zentralwerkstatt der Zeche Lohberg bot den stimmungsvollen Rahmen für die Auftaktveranstaltung „ENERGY“ der klimametropole Ruhr 2022.

 

Die Zentralwerkstatt erwies sich als idealer Ort für die feierliche Auftaktveranstaltung unter dem Motto „Energy“: Am Samstagabend bildete die denkmalgeschützte Halle die symbolträchtige Kulisse für den offiziellen Beginn der klimametropole Ruhr 2022. NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und die Regionaldirektorin des Regionalverbandes Ruhr Karola Geiß-Netthöfel eröffneten das neue Leitprojekt des RVR als Teil der landesweiten KlimaExpo.NRW. Geiß-Netthöfel betonte: „Wir sind bewusst ins Kreativ.Quartier Lohberg gegangen, weil sich dieser Ort entwickelt und Gestaltungsenergie verströmt.“ Die klimametropole RUHR umfasst 200 Projekte, die zahlreiche Beteiligte von Ehrenamtlichen bis zu großen Unternehmen auf die Beine stellen.


Kraft sagte: „Ich freue mich sehr, in der Zentralwerkstatt dabei sein zu können“ und stellte in Aussicht: „Wir sind in Deutschland das Industrieland Nummer eins und das Energieland Nummer eins. Wir können auch das Energieeffizienzland Nummer eins werden!“ Der blaue Himmel über der Ruhr, von dem Willy Brandt 1961 sprach, sei längst erreicht und genauso wie damals die Luftverschmutzung ließe sich nun der Klimaschutz anpacken, „ein echter Fortschrittsmotor für die Region.“ Professor Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, erklärte in einer Talkrunde: „Das Revier hat Wandlungskompetenz, und in Lohberg kann man sehen, dass der Wandel funktioniert. Mit der Schließung der Zeche waren 5.000 Arbeitsplätze weg, das war zunächst ein Niedergang. Um diesen in die Zukunft zu wenden, brauchen wir Aufbruchsstimmung und Leidenschaft und müssen die Menschen begeistern. Eine besondere Herausforderung sind hier für uns die unter Denkmalschutz stehenden alten Zechengebäude.“ Bürgermeister Dr. Michael Heidinger fügte hinzu: „Die Menschen sind stolz darauf, dass wir in Lohberg das größte CO2-neutrale Areal in Deutschland schaffen. Die Leitmelodien für eine auch wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung im KQL sind Kreativität und Innovation.“ Dr. Thomas Götz, Geschäftsführer der Stadtwerke, meinte, er sei sehr froh, dass die Stadtwerke als der wesentliche Energiepartner mitwirken dürften. Samirah Al-Amrie gab Einblicke in die kreative Energie der im KQL aktiven Kunstschaffenden: „Das Gelände ist unglaublich spannend für Künstler“, erläuterte die Musikerin, die in der mitreißenden Show „ENERGY“ mitwirkte, gemeinsam mit URBANATIX-Tänzern und Seilartistin Charlotte de la Bretèque. Auch der Dinslakener Frauenchor „Starke Stimmen“ zeigte eindrucksvoll sein können.


Als Beispiele für Projekte der klimametropole wurden Energie sparende intermodulare Mobilitätskonzepte vorgestellt, Gemeinschaftsgärten unter dem Motto „lokales Handeln verändert die Welt“ sowie die Neuerschließung eines Geländes rund um ein ehemaliges Militärdepot. Ein Höhepunkt des von der Berliner Journalistin Andra Thilo kenntnisreich moderierten Abends war die preisgekrönte Performance „Sanddornbalance“von Miyoko Shida Rigolo: Voller Konzentration und Anmut schuf sie ein fragiles Gebilde aus Palmblättern und einer Feder, das an das Skelett eines urzeitlichen Tieres erinnerte. Mit einem Come-Together klang der Abend aus, an dem sich alle einig waren: Der Klimaschutz ist eine enorme Herausforderung, die nur gelingen kann, wenn sich alle gesellschaftlichen Kräfte und die Bevölkerung gemeinsam aktiv dafür einsetzen.

In der Auftaktwoche ist die Zentralwerkstatt Schauplatz der Präsentation „Bienen in der Stadt“ und eines Expertenaustausches zum Thema Natur und Bauen inklusive Vortrag über den Artenschutz bei Baumaßnahmen.

 

Text: Gudrun Heyder

Bilder: Ann Gerlach (RAG MI), Svenja Noltemeyer (BFM)

 

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