14.12.2020

Baustart für Seniorenwohnheim

80 Pflegeplätze entstehen an der Hünxer Straße. Die „Seniorenresidenz“ soll Hotelcharakter haben und jedem Pflegebedürftigen offenstehen. Je 12 bis 14 Einzelzimmer bilden eine „Alten-WG“.  Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2022 angedacht. 

Einen gehobenen Charakter soll das Projekt der Cureus GmbH im Landkreis Celle bekommen, deshalb heißt es auch „Seniorenresidenz“ und nicht „Altenheim“. Jedermann und -frau ab Pflegegrad 2 soll hier sein - wahrscheinlich letztes - Zuhause finden, „nicht nur privat Versicherte“, betont der Projektleiter, Dipl. Ing.-Architekt Rüdiger Baum.

Grundsteinlegung wohl Anfang 2021

Das erste Seniorenwohnheim in Lohberg kann voraussichtlich in eineinhalb Jahren bis zu 80 pflegebedürftige Menschen aufnehmen. Zurzeit ist bereits das Untergeschoss in Fertigstellung, Baukran und Container stehen an der Hünxer Straße nördlich vom neuen Gewerbegebiet. „Wir wären sogar noch weiter, wenn im Baugrund keine Schützengraben aus dem Zweiten Weltkrieg gewesen wären“, erklärt Rüdiger Baum. Im Ruhrgebiet seien solche unterirdischen Relikte keine große Überraschung, aber sie würden nicht planbare Verzögerungen mit sich bringen. Der Projektleiter plant, im Januar 2021 den Grundstein legen zu können. „Leider können wir Corona-bedingt keine Anwohner einladen, wie wir das sonst gerne machen“, bedauert Rüdiger Baum.

Cureus verfügt über viel Erfahrung beim Bauen und Betreiben von Alteneinrichtungen. Im Ruhrgebiet, in Wesel und Wuppertal gibt es bereits einige davon.

Terrassen, Balkone und Demenzgarten

Das Konzept für die Lohberger Residenz ist zeitgemäß: Es gibt nur 18 bis 24 Quadratmeter große Einzelzimmer mit Bad, die gruppenweise einen Bereich mit „WG-Charakter“ bilden. Ein gemeinsamer Aufenthaltsraum mit Teeküche sowie Balkon oder Terrasse mit Blick ins Grüne soll der Vereinzelung der Senioren entgegenwirken. Da immer mehr betagte Menschen, die in ein Pflegeheim ziehen, demenziell verändert sind, ist die gesamte barrierefreie Einrichtung auf ihre Bedürfnisse abgestimmt. In einem „Demenzgarten“ an der Rückseite des Hauses können sie sich frei bewegen, wie Rüdiger Baum erklärt. In solchen Gärten sind die Wege spiralförmig angelegt, damit sich demenziell veränderte Menschen ohne Betreuung dort aufhalten können.

„Top“-Mahlzeiten aus der Frischeküche

Tägliche Höhepunkte im Alltag sollen die drei Mahlzeiten aus der hauseigenen „Frischeküche“ im Restaurant der Residenz werden, kündigt der Projektleiter an. Bekanntlich legen Seniorenheimbewohner großen Wert auf leckeres Essen. „Das wird top“, schwärmt Rüdiger Baum. Also kein Einheitsbrei, und auf Allergien und Unverträglichkeiten etc. könne man sich so auch besser einstellen.

Passivhaus verbraucht wenig Heizenergie

Passend zum Kreativ.Quartier Lohberg wird die Residenz als KfW 40-Effizenzhaus errichtet. So ein Passivhaus verbraucht deutlich weniger Heizenergie als ein herkömmliches Gebäude „Das fängt mit der Dämmung der Außenhülle an, die dicker als die Mauerwerks- Außenwände ist,“ erläutert Rüdiger Baum.

Menschen aus allen Kulturen willkommen

Menschen aus allen Kulturen seien als Bewohner*innen willkommen, sagt Rüdiger Baum. Ob auch vermehrt Menschen aus Lohberg hier leben werden, bleibt abzuwarten. Janet Rauch, Geschäftsführerin des Ledigenheims, beobachtet, dass sich die Tradition der türkischstämmigen Familien in Lohberg verändert, sich um pflegebedürftige Familienmitglieder zu Hause selbst zu kümmern – einhergehend mit häufiger Berufstätigkeit der Frauen.

Text: Gudrun Heyder

Fotos / Abbildungen: Seniorenresidenz Dinslaken-Lohberg, Erstellung des Untergeschosses im November 2020, Cureus GmbH

Urheber: Dirk Jentsch